Ein Kunde fragte bei einem Einsatz, ob es ein Geheimnis ist, wie ein Tresor nach einer Tresornotöffnung repariert wird. Natürlich werden wir nicht erklären, wie wir einen Tresor aufbohren, wie wir ihn reparieren, erzählen wir aber gerne.
Es gibt unterschiedliche Methoden, Tresore nach einer Notöffnung zu reparieren. Einige Tresortechniker verschweißen die Bohrlöcher nur, was nicht sehr effektiv ist, andere schweißen noch zusätzlich gebrauchte Bohrer mit ein, so dass man das selbe Bohrloch kein weiteres Mal nutzen kann. Diese Methode ist schon weitaus besser. Wir vermeiden es aber am liebsten beim Kunden zu schweißen und verwenden stattdessen lieber unser Reparaturkit.
Das Reparaturkit besteht aus zwei konischen, gehärteten Metallstopfen und einer ebenfalls gehärteten Kugel, wie man sie z.B. aus einem Kugellager her kennt. Diese Stopfen gibt es, wie auch die Kugeln, in verschiedenen Größen und Durchmessern. Also für jedes Bohrloch ein individuelles Reparaturkit.
Nach der Tresornotöffnung wird das Bohrloch mit einem Reparatur-Kit verschlossen.
Nachdem wir einen Tresor durch eine Bohrung geöffnet haben, verschließen wir zunächst die Bohrung von innen mit einem Stopfen. Dieser wird mit einem Hammer in die Bohrung getrieben. Durch die konische Form, setzt sich der Stopfen so in dem Bohrloch fest, dass er nicht mehr entfernt werden kann. Anschließend verwenden wir einen sehr schnell trocknenden Mörtel, den wir auch für die Befestigung von Tresoren verwenden. Mit diesem Mörtel, der aus zwei komponenten besteht, füllen wir das Bohrloch etwa bis zur Hälfte auf.
Danach fetten wir eine Kugel, die der Größe der Bohrung im Tresor entspricht, gut ein. Das hat den Zweck, dass wir unter allen Umständen verhinden wollen, dass die Kugel am Mörtel haften bleibt. Anschließend füllen wir die Bohrung bis ein paar Millimeter unter dem äußeren Tresorrand mit dem Mörtel auf und treiben von außen den zweiten Stopfen in das Bohrloch.
Bei einer erneuten Tresornotöffnung kann das bereits vorhandene und durch uns instandgesetzte Bohrloch nicht noch einmal verwendet werden, da der äußere Metallstopfen eine Bohrung verhindert. Sollte es aber doch gelingen, mit speziellen Bohrern durch den oberen Stopfen zu bohren, verhindert die Metallkugel, die ja durch das Einfetten nicht mit dem Mörtel verbunden ist, ein Weiterbohren, da sie sich bei Kontakt mit einem Bohrer mitdreht und demnach auch nicht mit einem Spezialbohrer durchbohrt werden kann.
Auch unserem Kunden haben wir diese Methode erklärt und er sagte, dass wir Tresore ja dann, bei einer eventuellen erneuten Notöffnung, auch nicht mehr aufbekommen würden. Aber so ist das nunmal im Tresorservice, wir machen es uns lieber schwerer, als es Einbrechern leichter zu machen!